Es ist besser als Liebe, denn es hinterlässt keine Wunden: Am Morgen stellt sie das Radio an, Brahms oder Ives oder Strawinski oder Mozart. Sie kocht die Eier und zählt laut die Sekunden: 56, 57, 58… Sie pellt die Eier, bringt sie mir ans Bett. Nach dem Frühstück sitze ich in meinem alten Sessel und höre mir die Musik an. Sie trinkt ihr erstes Glas Scotch und raucht ihre dritte Zigarette. Ich sage ihr, dass ich mal wieder auf ein paar Pferde wetten muss. Sie ist seit zwei Tagen und Nächten da. „Wann sehe ich dich wieder?“ frage ich. „Wann du willst“, meint sie. Ich nicke, und das Radio spielt Mozart dazu.
Musik am Morgen // C. Bukowski
August 22, 2011